München, 28.10.2025 – Auf der ConSozial, der größten Fachmesse für Soziales und Bildung im deutschsprachigen Raum, stellt das Jugendnetzwerk Lambda Bayern e.V. sein Projekt „QueerStart“ vor. Am Stand des Bayerischen Jugendrings (BJR) in Halle 7A, Stand 106, informieren die Projektmitarbeiterinnen Jasmin Klein und Mia Möhrmann sowie die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder am 29. Oktober über aktuelle Entwicklungen und Perspektiven des Projekts, das queere Jugendarbeit außerhalb der Großstädte in Bayern stärkt.
Das Jugendnetzwerk Lambda Bayern ermöglicht jungen queeren Menschen in ganz Bayern, eigene Jugendgruppen zu gründen – Orte, an denen sie sich sicher fühlen, austauschen und aktiv werden können. „Jugendliche brauchen Räume, in denen sie sie selbst sein können – unabhängig von ihrem Wohnort“, betont Vorstandsmitglied Fabian Dorn. „Mit QueerStart helfen wir jungen queeren Menschen, solche Orte zu schaffen und sichtbar zu werden. Die bisherigen Erfolge zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Konkrete Erfolge: Neue Gruppen entstehen auf dem Land
Seit dem Projektstart im Januar 2025 entstanden bereits zwei neue queere Jugendgruppen in ländlichen Regionen. In Obernburg am Main finden seit Monaten wöchentliche Treffen statt, weitere Gruppen sind im Aufbau. Gespräche mit Jugendlichen an drei weiteren Orten laufen, und es gibt über zehn Interessensbekundungen für neue Gruppen – ein klares Zeichen für den Bedarf vor Ort.
„Viele junge queere Menschen suchen Anschluss, wissen aber oft nicht, dass es Gleichgesinnte in ihrer Region gibt“, erklärt Jasmin Klein, Projektreferentin von QueerStart. „Wir helfen ihnen, sich zu vernetzen und aktiv zu werden – von der Idee bis zur ersten Gruppenstunde. Es ist bewegend zu sehen, wie aus Unsicherheit echte Gemeinschaft entsteht.“ Auch innerhalb des Jugendnetzwerks zeigt das Projekt Wirkung: die neuen Mitgliedsgruppen werden aktiv durch erfahrene Ehrenamtliche begleitet und der Austausch zwischen bestehenden Gruppen wird gefördert. Mit der neuen Referentin für Kommunikation, Mia Livia Möhrmann, verstärkt Lambda Bayern außerdem seit September die Öffentlichkeitsarbeit im Projekt. Dadurch soll die Sichtbarkeit queerer Jugendthemen erhöht und junge Menschen über bestehende Angebote informiert werden.
Starke Unterstützung durch Politik und Partnerschaften
Das Projekt wurde erstmals 2024/2025 durch eine Fraktionsinitiative der CSU im Bayerischen Landtag ermöglicht. Die Initiative geht maßgeblich auf Thomas Huber und Andreas Jäckel, beide MdL CSU, zurück, die sich für die finanzielle Anschubfinanzierung einsetzten. Das Projekt soll über 2025 hinaus fortgesetzt werden. Außerdem arbeitet das Projekt im LSBTIQ-Netzwerk mit zahlreichen Fachorganisationen und Akteuren im LSBTIQ-Bereich zusammen. Auf Beschluss des Bayerischen Landtags wurde 2020 das Netzwerk als Unterstützungs- und Beratungsstruktur für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Personen (LSBTIQ) initiiert. Die Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern (LG) im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales ist für Gesamtkoordination verantwortlich.
Blick nach vorn: Neue Formate und Kooperationen
Am 15. November 2025 findet in Regensburg das erste „Einstiegstreffen“ statt – ein neues Format, das jungen Engagierten Wissen, Austausch und Motivation bietet, eigene Gruppen zu gründen oder bestehende Angebote zu leiten. Das Treffen richtet sich an alle, die sich vorstellen können, eine queere Jugendgruppe aufzubauen oder in einer bestehenden Gruppe aktiv zu werden.
Für 2026 sind mehrere Kooperationen mit Partnerorganisationen geplant, darunter Workshops zu Themen wie Social Media in der Jugendarbeit, Stärkung des Ehrenamts und Umgang mit Anfeindungen. Ein Patenschaftssystem soll neue Gruppen begleiten und den Zusammenhalt im Jugendnetzwerk stärken. Erfahrene Gruppenleiterinnen geben ihr Wissen an neue Initiativen weiter und stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
20 Jahre Mitgliedschaft im Bayerischen Jugendring
In diesem Jahr feiert Lambda Bayern ein besonderes Jubiläum: Seit 20 Jahren ist das Jugendnetzwerk Mitglied im Bayerischen Jugendring – eine starke Partnerschaft, die die Förderung junger queerer Menschen in Bayern nachhaltig stärkt und die Arbeit des Jugendnetzwerks strukturell verankert.
Über das Projekt QueerStart
QueerStart ist ein landesweites Projekt des Jugendnetzwerks Lambda Bayern e.V. zur Förderung queerer Jugendarbeit, insbesondere in ländlichen Regionen. Es unterstützt Jugendliche beim Aufbau eigener Gruppen, vernetzt Engagierte und stärkt bestehende Strukturen. Das Projekt reagiert auf die Ergebnisse der ersten queeren Jugendstudie „How are you?“ des Bayerischen Jugendrings aus dem Jahr 2024, die den Bedarf junger queerer Menschen nach wohnortnahen Treffpunkten und Unterstützungsangeboten aufzeigte.